Fellwechsel Katze

Fellwechsel bei Katzen

Du wirst es kennen: Zweimal im Jahr findest du überall die Haare deiner Samtpfote – auf dem Sofa, dem Teppich, deiner Kleidung und selbst in der Kaffeetasse. Für dich als Katzenhalter bedeutet das oft mehr Putzen, um die Katzenhaare loszuwerden, für deine Samtpfote hingegen ist dies eine wichtige körperliche Umstellung.

Damit du den Fellwechsel deiner Katze besser verstehst und sie optimal unterstützen kannst, haben wir dir die wichtigsten Fakten und Tipps zusammengestellt und unsere Tierärztin Dr. Julia Vietmeier gefragt, was in dieser Zeit helfen kann.

Zusammenfassung

  • Der Fellwechsel findet in der Regel im Frühjahr und Herbst statt, bei Freigängerkatzen fällt er intensiver aus.
  • Manche Katzen sind in dieser Zeit etwas anfälliger für Erkrankungen, behalte deinen Liebling daher im Auge.
  • Du kannst deine Katze durch regelmäßiges Bürsten und eine ausreichende Nährstoffversorgung unterstützen.

Wann ist der Fellwechsel bei Katzen?

Der Beginn hängt von Temperatur, Tageslicht und Lebensumständen ab. Beim saisonalen Fellwechsel passt sich das Fell deiner Katze an die Jahreszeiten an:

  • Erster Fellwechsel im Frühjahr: Das dichte Winterfell fällt aus, damit das leichtere Sommerfell Platz hat.
  • Zweiter Fellwechsel im Herbst: Die Unterwolle wächst nach und sorgt für ein isolierendes, kuscheliges Winterfell.

Wie lange dauert der Katzen-Fellwechsel?

Dieser Prozess kann zwischen 6 und 8 Wochen dauern. Bei Langhaarkatzen wie Perserkatzen oder Halblanghaarkatzen wie der Birma-Katze dauert der Fellwechsel oft sogar länger. Manche Katzen haaren sogar fast kontinuierlich, besonders wenn sie in beheizten Räumen leben.

Symptome des Fellwechsels deiner Katze

Woran erkennst du den Fellwechsel deiner Katze? 

  • Haarverlust
  • Katze leckt sich verstärkt
  • Erbrechen aufgrund von vermehrten Haarballen im Magen
  • temporäre Appetitlosigkeit
  • temporärer Gewichtsverlust

Stellst du darüber hinaus jedoch fest, dass deine Katze ein übermäßiger Juckreiz plagt, sie länger nicht gut isst, Gewicht verliert oder gar Krankheitssymptome wie Fieber aufweist, solltest du lieber mit ihr in die Tierarztpraxis gehen, um eine Erkrankung, eine Allergie oder einen Parasitenbefall auszuschließen.

Meine Katze verliert Fell: Wie viel ist normal?

Wie stark deine Katze haart, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Rasse: Langhaarkatzen wie Maine Coon oder Perser haben deutlich mehr Unterwolle und haaren intensiver als kurzhaarige Rassen.
  • Alter: Ältere Katzen verlieren das Fell oft langsamer und über einen längeren Zeitraum.
  • Wohnung oder Freigang: Katzen, die ausschließlich in der Wohnung leben, haaren meist das ganze Jahr über, da sie weniger stark dem natürlichen Tageslicht und Temperaturwechsel ausgesetzt sind.

Haben Wohnungskatzen auch einen Fellwechsel?

Während bei Freigängern der saisonale Fellwechsel meist schon früh im Jahr beginnt, haaren Wohnungskatzen oft das ganze Jahr. Doch tatsächlich haaren manche Hauskatzen auch im Frühling und Herbst besonders stark.

Welche Probleme können beim Fellwechsel meiner Katze auftreten?

Nicht jede Katze kommt problemlos durch den Fellwechsel, schließlich ist der Körper in dieser Zeit besonders gefordert. Mögliche Begleiterscheinungen sind:

  • Juckreiz und Schuppen beim Fellwechsel: Trockene Luft oder eine empfindliche Haut begünstigen Schuppen und Juckreiz.
  • Struppiges Fell: Während des Fellwechsels kann das Erscheinungsbild deiner Samtpfote durchaus etwas gewöhnungsbedürftig sein, doch auch das gehört dazu. Bleibt das struppige Fell jedoch über den Haarwechsel hinaus bestehen, solltest du die Ursache hierfür lieber tierärztlich abklären lassen. Denn auch Parasiten, Allergien oder eine Erkrankung könnten der Grund für das struppige Fell sein.
  • Stumpfes Fell: Glänzt das Fell nicht mehr so, wie du es sonst von deiner Samtpfote kennst, kann dies ein Hinweis auf einen Nährstoffmangel sein oder auf eine zu geringe Fellpflege hindeuten.
  • Haarballen (Trichobezoare): Beim häufigen Putzen verschluckt deine Katze mehr Haare, die sich im Magen sammeln. Das kann zu Erbrechen oder Verdauungsproblemen führen.

Tierärztin Dr. Julia Vietmeier:

“Wenn deine Katze außerhalb des Fellwechsels auffällig viel Fell verliert oder kahle Stellen bekommt, lass deinen Tierarzt die Ursache abklären. Dahinter könnten z. B. Parasiten, Allergien oder hormonelle Probleme stecken.”

Fellwechsel bei Katzen beschleunigen: Das kannst du tun

Unsere Tierärztin Dr. Julia Vietmeier hat 4 Tipps für dich, wie du deine Katze beim Fellwechsel unterstützen kannst:

  1. Regelmäßiges Bürsten: Besonders bei Langhaarkatzen ist es unverzichtbar, das Fell zu pflegen und sie regelmäßig zu bürsten, um lose Haare zu entfernen und Haarballen vorzubeugen. Viele Katzen genießen das Bürsten als Wellnessprogramm – am besten in kurzen, entspannten Einheiten.
  2. Verdauung unterstützen: Katzengras oder spezielle Malzpaste können deinem Liebling helfen, verschluckte Haare leichter auszuscheiden.
  3. Optimale Ernährung: Für glänzendes Fell sind Proteine, Zink, Biotin und Omega-3-Fettsäuren wichtig. Hochwertiges Katzenfutter oder spezielle Nahrungsergänzungen können helfen, den erhöhten Bedarf an Nährstoffen und Vitaminen während des Fellwechsels zu decken.
  4. Wohnungsklima verbessern: Luftbefeuchter können der trockenen Raumluft entgegenwirken und so die Schuppenbildung bei deiner Katze reduzieren. Gleichzeitig solltest du Staubsauger und Fusselrolle bereithalten – so bleibt deine Wohnung trotz Fellflut sauber.

Häufige Fragen zum Fellwechsel von Katzen

Viele Katzeneltern haben Fragen zu diesen haarigen Wochen im Jahr, wir geben dir Antworten.

Was kann ich tun, wenn meine Katze beim Fellwechsel Juckreiz plagt? 

Überprüfe zum einen die Luftfeuchtigkeit in deinem Zuhause: Ist die Luft besonders trocken, kann das trockene, schuppige Haut bei deinem Stubentiger begünstigen. Hier können Raumbefeuchter helfen. 

Daneben kannst du durch regelmäßiges Bürsten dafür sorgen, dass er die Haare schneller los wird. Behalte die Haut gut im Blick, denn insbesondere bei langhaarigen Stubentigern kann es während des Fellwechsels zu Verfilzungen kommen, die zur Folge haben, dass die Luft an der Haut schlechter zirkuliert und so Hautirritationen entstehen können. Zudem bilden solche Stellen den idealen Nährboden für Parasiten. 

Sorge außerdem dafür, dass deine Katze immer mit ausreichend Flüssigkeit versorgt ist. Auch Lachsöl kann helfen, die Fell- und Hautgesundheit zu fördern.

Meine Katze rupft sich das Fell aus während des Fellwechsels – sollte ich das unterbinden? 

Wenn deine Katze sich das Fell vermehrt “rausleckt” oder sich beißt, kann der Grund dafür übermäßiger Juckreiz sein. Was dem wiederum zu Grunde liegt, kann am besten in deiner Tierarztpraxis geklärt werden. Parasiten oder Hauterkrankungen etwa könnten die Ursache sein.

Kahle Stellen beim Fellwechsel – ist das normal? 

Deine Katze verliert ihre Haare beim Fellwechsel in der Regel nicht büschelweise, daher solltest du kahle Stellen lieber von deiner Tierärztin oder deinem Tierarzt abklären lassen.

Haben schon Kitten einen Fellwechsel? 

Den ersten Fellwechsel macht dein Kätzchen etwa ab einem Alter von 6 Monaten durch, wobei dies auch rassebedingt unterschiedlich sein kann. Beginne als Halter ruhig schon früh damit, deine Katze an regelmäßige Fellpflege mit der Bürste, dem Kamm oder dem Massagehandschuh zu gewöhnen: So behältst du den Zustand von Haut und Fell besser im Blick, kannst regelmäßig prüfen, ob dein Liebling noch parasitenfrei ist und stärkst nebenbei auch noch die Bindung zu deinem Tier.

Wie läuft der Fellwechsel bei meiner alten Katze ab? 

Da der Stoffwechsel deiner Seniorkatze beim Fellwechsel auf Hochtouren arbeitet, kann es schon einmal vorkommen, dass sie in dieser Zeit anfälliger für Erkrankungen ist. Ähnlich verhält es sich bei Katzen mit einem geschwächten Immunsystem. Hab deinen Liebling daher besonders im Blick, achte besonders auf Veränderungen und darauf, dass er genügend Nährstoffe zu sich nimmt.

Zudem fällt es manchen Katzen im Alter schwer, der eigenen Fellpflege so nachzukommen, wie es ihnen früher möglich war: Sie erreichen nicht mehr alle Körperstellen ohne weiteres und lassen diese aus oder können sich nicht mehr so gut bewegen. Hier kannst du mit sanftem Bürsten helfen und Verfilzungen vorbeugen. Zudem neigen ältere Katzen eher zur Schuppenbildung, da die Haut weniger elastisch ist und schneller austrocknet. 

Fazit: Der Fellwechsel gehört zum natürlichen Zyklus deiner Katze. Mit regelmäßiger Fellpflege, einer ausgewogenen Ernährung und kleinen Helfern wie Malzpaste kannst du deiner Samtpfote diese Phase erleichtern – und dich selbst vor einer allzu großen „Haarinvasion“ schützen. Womit hast du gute Erfahrungen gemacht? Erzähl uns davon in den Kommentaren!

Tierärztin Dr. Julia Vietmeier

ist promovierte Fachtierärztin und setzt in ihrer Praxis auf Chiropraktik und Akupunktur. 
Sie legt großen Wert auf die ganzheitliche Behandlung ihrer vierbeinigen Patienten.

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