Peterbald

Eintrag 580748

Größe:
Gewicht: 2 - 4 kg
Lebenserwartung:
Rassetyp: Nacktkatze
Körperbau: schlank, elegant, schmal, spitze große Ohren, zierliche Beine
Herkunft: Russland
Beschreibung

Aussehen der Peterbald – Eleganz in einzigartiger Form

Peterbalds besitzen einen schlanken, muskulösen Körperbau mit langen Beinen, schmalem Schwanz und einem keilförmigen Kopf. Besonders auffällig: Die großen, abstehenden Ohren und die mandelförmigen Augen, die meist in intensivem Grün oder Blau leuchten. Die Schulterhöhe liegt bei etwa 20–25 cm, das Gewicht variiert je nach Geschlecht zwischen 2 und 4 kg. Der Gang wirkt geschmeidig und fast tänzerisch.

In Sachen Fell gibt es mehrere Varianten

  • komplett haarlose Exemplare (“nude” oder “gummy”)
  • “Flock“-Typen mit weichem Flaum bis ca. 1 mm Länge
  • “Velour”-Katzen mit samtig weichem Fell von ca. 2-3 mm Länge
  • “Brush“-Variante mit kurzem, leicht gekräuseltem oder drahtigem, rauem Fell
  • Kurzhaarkatzen 

Die Farben reichen von Weiß, Creme, Blau, Flieder, Rot bis hin zu getigerten oder gescheckten Varianten – erlaubt ist fast alles, was genetisch möglich ist. Bei manchen Peterbalds fehlen die Schnurrhaare völlig oder sie sind verdreht, mit diesen Merkmalen gelten die Tiere in Deutschland allerdings als Qualzucht.

Vergleich: Peterbald vs. Sphynx

Im Gegensatz zur bekannteren Sphynx Katze ist die Peterbald etwas graziler gebaut, mit einem noch längeren Kopfprofil und spitzeren Ohren. Auch der Körper wirkt schlanker und die Haut der Rassekatze ist meist zarter.

Unterschiede: Peterbald vs. Orientalisch Kurzhaar

Die Orientalisch Kurzhaar ist ein Elternteil der Peterbald – sie teilen sich den grazilen Körperbau, die großen Ohren und die expressive Kopf- und Augenform. Unterschiede zeigen sich vor allem im Fell: Die Orientalisch Kurzhaar besitzt ein kurzes, seidiges Fell, während die Peterbald haarlos bis flaumig sein kann.

Charakter der Peterbald – Freundlich und menschenbezogen

Die Peterbald ist ein echtes Energiebündel mit einem neugierigen, intelligenten und freundlichen Wesen. Diese Katzenrasse liebt es, bei allem dabei zu sein, folgt dir durchs Haus und nimmt rege am Alltag teil. Sie sucht stets die Nähe zum Menschen, kuschelt gern und genießt Aufmerksamkeit.

Ihr soziales Verhalten macht sie sowohl für Familien mit Kindern als auch für Haushalte mit weiteren Tieren zu einer idealen Mitbewohnerin. Auch mit Hunden versteht sich die Peterbald in der Regel gut, sofern diese aneinander gewöhnt wurden. Ihre hohe Intelligenz lässt sich wunderbar mit Tricks, Clickertraining und Spiel fördern.

Eine Peterbald kaufen – Das solltest du beachten

Bevor du dich für eine Peterbald entscheidest, solltest du dir bewusst machen, dass diese besondere Katzenrasse spezielle Ansprüche an Haltung und Pflege stellt. Durch ihre nackte oder nur leicht bepelzte Haut ist sie empfindlich gegenüber Kälte und UV-Strahlung. Deshalb gehört sie in eine Wohnungshaltung mit warmen, zugfreien Plätzen und ausreichend Klettermöglichkeiten.

Die Peterbald zählt in Europa zu den eher seltenen Katzenrassen. Wenn du gezielt nach einer Nacktkatze suchst, wirst du vermutlich schneller auf die Sphynx-Katze stoßen. Legst du hingegen mehr Wert auf ein ähnliches Wesen, könnten auch Rassen wie die Siamkatze oder die mit der Peterbald verwandten Orientalisch Kurzhaar infrage kommen.

Preis: Was kostet eine Peterbald?

Der Preis für eine reinrassige Peterbald von einem seriösen Züchter liegt in der Regel zwischen 1.200 und 2.000  Euro. Dazu kommen regelmäßige Ausgaben für Futter, Fell- bzw. Hautpflege, Tierarztbesuche und einmaliges Zubehör wie die Erstausstattung mit Kratzbaum, Schlafplätzen und Spielzeug. Da die Rasse durch ihren hohen Energiebedarf besonders nährstoffreiches Futter braucht, solltest du auch für hochwertiges Katzenfutter und eventuelle Nahrungsergänzung ein Budget einplanen.

Einen Peterbald Züchter finden

In Deutschland gibt es nur wenige spezialisierte Züchter, die Peterbald-Kitten nach dem FiFe (Fédération Internationale Féline) Standard züchten. Achte beim Kauf auf einen eingetragenen Züchter, der Gesundheitsnachweise und eine liebevolle, artgerechte Aufzucht garantiert. Wenn du dich für diese besondere Katze interessierst, solltest du dir genügend Zeit nehmen, um einen seriösen Züchter zu finden. Viele Züchter arbeiten mit Wartelisten – es lohnt sich also, frühzeitig Kontakt aufzunehmen und dich vormerken zu lassen.

Ist die Peterbald eine Qualzucht?

Die Peterbald gilt in Deutschland nicht pauschal als Qualzucht, kann aber unter bestimmten Umständen als solche eingestuft werden. Laut § 11b Abs. 1 TierSchG insbesondere dann, wenn die Tiere vollständig haarlos und ohne Schnurrhaare geboren werden.  Das Fehlen oder die Veränderung von Schnurrhaaren, die für die Orientierung der Katze wichtig sind, können die Gesundheit stark beeinträchtigen. Seriöse Züchter achten daher darauf, nur Peterbalds mit einem leichten Flaum (z. B. Flock, Velour oder Brush) und vorhandenen Tasthaaren (Vibrissen) zu züchten.

Herkunft der Peterbald – Eine Katze mit russischer Geschichte

Was ist eine Peterbald? Die Peterbald ist eine junge Katzenrasse aus Russland. Entstanden ist sie 1994 in Sankt Petersburg durch die Kreuzung einer Don Sphynx mit einer Orientalisch Kurzhaar – daher auch der Name “Peterbald“, eine Hommage an die russische Stadt in Verbindung mit dem englischen Wort “bald” für “kahl”.

Züchterin Olga Mironova wollte eine elegante, haarlose Katze mit orientalischen Zügen schaffen. Durch gezielte Selektion entstand eine neue Rasse mit variabler Fellstruktur, die seit 1997 als eigenständige Katzenrasse anerkannt ist. Im Jahr 2012 wurde die Peterbald von der FiFe offiziell in den Standard aufgenommen.

Gesundheit und Lebenserwartung der Peterbald

Die Lebenserwartung einer Peterbald liegt bei 12 bis 15 Jahren – vorausgesetzt, sie stammt aus einer gesunden Zucht und wird gut gepflegt. Die Rasse gilt insgesamt als robust, jedoch können bei schlechter Zucht vererbbare Krankheiten auftreten. 

Diese Erbkrankheiten können die Peterbald betreffen:

  • progressive Retinaatrophie (PRA): Augenerkrankung, die zu einer Degeneration der Netzhaut (Retina) führt und letztendlich eine Erblindung zur Folge hat.
  • “Maroteaux-Lamy-Syndrom” oder auch Mukopolysaccharidose Typ VI (MPS6): Verursacht Wachstumsstörungen und diverse Deformitäten.
  • Gangliosidose (GM1): Eine seltene neurologische Stoffwechselkrankheit, die Bewegungsstörungen verursacht.

Auch die nackte oder spärlich behaarte Haut kann Probleme machen

  • Sonnenbrand,
  • Verletzungen
  • oder Unverträglichkeiten gegenüber Reinigungsmitteln oder Textilien 

sind keine Seltenheit. Den Hautzustand deiner Samtpfote regelmäßig zu kontrollieren, ein sanftes Pflegeritual beibehalten und der Schutz vor Kälte und starker Sonne sind daher wichtig für die Gesundheit deiner Katze.

Haltung der Peterbald: Kuscheliger Stubentiger

Peterbalds sind extrem menschenbezogen und sollten keinesfalls allein gehalten werden. Du solltest ihnen also entweder ausreichend menschliche Gesellschaft oder einen ebenso aktiven Artgenossen bieten. Dank ihrer Energie und Intelligenz brauchen sie viel Beschäftigung – Klettermöglichkeiten, interaktive Spielzeuge und Clickertraining können für einen Ausgleich sorgen.

Freigang ist aufgrund ihrer empfindlichen Haut nicht zu empfehlen, diese Samtpfote ist eher eine Wohnungskatze. Ein gut gesicherter Garten oder Balkon, geschützt vor Kälte und direkter Sonne, ist jedoch ideal. Die Rasse liebt Rückzugsorte wie einen weichen Kratzbaum und warme Katzenhöhlen – am besten erhöht und in der Nähe eines Heizkörpers. Im Winter kannst du deiner Nacktkatze gegebenenfalls einen warmen Pullover anbieten, damit sie nicht so sehr friert.

Gilt die Peterbald als hypoallergen?

Viele Menschen hoffen, dass haarlose Rassen wie die Peterbald keine Allergien auslösen. Tatsächlich reagieren die meisten Katzenhaar-Allergiker oft weniger stark auf Peterbalds, allerdings lösen nicht die Haare, sondern bestimmte Eiweiße im Speichel und Talgdrüsen die Allergie aus. Eine Garantie für Allergiker gibt es daher nicht und du solltest deinen Arzt vorab aufsuchen, um ganz sicher zu gehen.

Pflege und Ernährung des besonderen Tieres

Ob flaumig oder nackt – die Peterbald braucht regelmäßige Pflege. Ihre Haut produziert Talg, der sich auf der Oberfläche ablagert. Daher solltest du deine Peterbald etwa einmal pro Woche mit einem weichen, feuchten Tuch sanft abwischen oder bei Bedarf auch vorsichtig baden. Die Fellpflege entfällt zwar bei haarlosen Varianten, dafür ist die Hautpflege deiner Katze aufgrund der Nacktheit umso wichtiger.

Die Ernährung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Durch den fehlenden Wärmeschutz verbrauchen Peterbalds mehr Energie. Hochwertiges Nassfutter (oder Trockenfutter) oder eine Rohfütterung (BARF) mit ausgewogenem Nährstoffprofil ist daher ideal. Besprich dich bei Unsicherheiten mit dem Tierarzt und passe die Ration dem Aktivitätslevel deiner Katze an.