Bengalkatze im Rasseportrait

Größe: mittelgroß bis groß
Gewicht: 3 - 8 kg
Lebenserwartung: 12–16 Jahre
Rassetyp: Kurzhaarkatze
Körperbau: schlank, muskulös, schwarze Ballen, starkes Kinn
Herkunftsland: USA
Beschreibung

Die Bengalkatze stammt nicht nur von einer Wildkatze ab, sondern erinnert auch als Hauskatze noch optisch an ihre wilden Vorfahren. Sie liebt es zu schmusen, zu toben und mit ihren Besitzern zu spielen. Wenn du deiner Katze ausreichend Aufmerksamkeit schenken kannst und auch lautes Katzen-Kommunizieren kein Problem für dich ist, ist die Bengalkatze das ideale Haustier für dich.

Aussehen der Bengalkatze: Exotische Fellzeichnung

Bengalkatzen werden aufgrund ihres Aussehens und der Fellzeichnung des Leoparden-Musters auch als “Leopardetten” bezeichnet. Bei Jungtieren kann das Fell oftmals etwas länger sein, bei ausgewachsenen Bengalen ist es jedoch kurz bis mittellang, dicht und hat eine seidenweiche Textur. 

Das sogenannte “Glitter-Fell” der Bengalkatze verleiht ihrem Kurzhaar-Fell einen schimmernden Gold- oder Silbereffekt, der je nach Lichteinfall funkelt wie feiner Glitzerstaub. Dieser faszinierende Glanz entsteht durch eine genetisch bedingte Besonderheit in der Haarstruktur und ist ein Markenzeichen der Rasse. Alle Bengalen haben außerdem eine dunkle Schwanzspitze – ein weiteres unverwechselbares Merkmal. 

Die Grundfarben der Rasse variieren und können in folgenden Farben vorkommen:

  • Brown (braun)
  • Snow (cremeweiß, elfenbeinfarben)
  • Silver (silberfarben)
  • Charcoal (dunkelgrau/schwarz)
  • Blue (blaugrau)

Das besondere Fell fällt durch seine typische Zeichnung auf:

  • Spotted Tabby: mit klar abgegrenzten Tupfen (Spots)
  • Rosetted: mehrfarbige, rosettenförmige Tupfen
  • Marbled: marmoriert mit großflächigen Wirbeln
  • Seal Lynx Point, Mink oder Sepia Point: helle Grundfarbe mit dunkler Fellzeichnung

Der Körperbau ist muskulös, athletisch und äußerst kräftig – und doch elegant. Die großen, ovalen Augen leuchten in Grün oder Gold und sind mit einem auffälligen, schwarzen “Lidstrich” umrahmt, der von den Augenwinkeln ausgeht.

Wie groß werden Bengalkatzen?

Bengalkatzen zählen zu den mittelgroßen bis großen Katzenrassen. Die Schulterhöhe kann bei bis zu 40 cm liegen und ihre Körperlänge inklusive Schwanz kann sogar über 90 cm und bis zu 110 cm betragen.

  • Katzen wiegen zwischen 3 und 4,5 kg,
  • Kater erreichen bis zu 5–8 kg.

Bengalkatze vs. Savannah Katze: Größenvergleich

Im Vergleich zur Bengalkatze ist die Savannah-Katze in der Regel deutlich größer. Während die Bengalen kräftig, aber kompakt gebaut sind, wirken Savannahs höherbeinig und haben längere Körperproportionen. Beide erinnern optisch an Wildkatzen, die Bengal wirkt im Verhältnis zur Savannah jedoch etwas runder.

Verspielter Charakter der klugen Bengalkatze

Die Bengalkatze ist äußerst aktiv, neugierig und liebt es, zu klettern, zu jagen und mit Menschen zu spielen. Du solltest also viel Zeit für deine getupfte Mitbewohnerin mitbringen und sie mit ordentlich Beschäftigung auspowern, denn Langeweile ist bei dieser verspielten Rasse absolut fehl am Platz.

Bengalen haben einen starken, selbstbewussten und dominanten Charakter, außerdem strotzen diese Stubentiger nahezu vor Intelligenz: Bengalen können beispielsweise lernen, Türen oder Schubladen und Schränke zu öffnen. Du kannst also versuchen, deinem Stubentiger ein paar Tricks durch Clickertraining beizubringen oder Agility für Katzen anbieten.

Da Bengalkatzen ihren Menschen gerne nah sind, folgen sie dir sehr wahrscheinlich auf Schritt und Tritt. Diese Haustiere haben ein verspieltes und genauso verschmustes Wesen, sind echte Gesellschaftstiere und sollten nicht alleine gehalten werden. Besonders wohl fühlen sie sich, wenn sie mit Artgenossen oder einem katzenerfahrenen Hund zusammenleben dürfen.

Warum miauen Bengalkatzen so viel?

Bengalkatzen sind außerdem sehr kommunikativ: Sie miauen häufig und “reden“ regelrecht mit dir, manchmal geben sie sogar eine Art “Schreien” von sich, mit dem sie ihren Unmut kundtun. Wenn du ein gesprächiges Wesen liebst, ist diese Samtpfote genau die Richtige für dich!

Gesundheit der Bengalen

Generell sind die Leopardetten gesund. Sie können jedoch in einigen Fällen unter verschiedenen Erbkrankheiten leiden:

  • Patellaluxation (PL): Hierbei handelt es sich um angeborene Fehlstellungen des Ober- und Unterschenkels, die dazu führen, dass die Kniescheibe "herausspringt". Dies schränkt die Katze in ihrer Bewegung ein und sorgt für einen leicht hüpfenden Gang.
  • Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM): Diese Herzmuskelerkrankung führt zur Verdickung des Herzmuskels, wodurch das Herz nicht mehr mit ausreichend Blut versorgt wird. Im Spätstadium kann es zu Wasseransammlungen in der Lunge oder der Brusthöhle kommen, wodurch die Tiere kurzatmig werden.
  • Progressive Retinaatrophie (PRA): Bei dieser Augenkrankheit stirbt die Netzhaut langsam ab, das erste Symptom ist plötzliche Nachtblindheit. Die Krankheit ist nicht heilbar und führt zu vollständiger Erblindung der Katzen.
  • Persistierende Pupillarmembran (PPM): Die Pupillarmembran, die im Embryonalstadium die Linse versorgt, bildet sich nach der Geburt bei kranken Jungtieren nicht wie üblich, bevor sie die Augen öffnen, mit etwa zwei Wochen zurück. Es entsteht ein trüber Fleck auf der Hornhaut. Je nach Größe und Lage kann das die Sehkraft stark beeinträchtigen und sogar zur Erblindung führen.

Lebenserwartung: Wie alt werden Bengalkatzen?

In einer artgerechten Haltung liegt die Lebenserwartung von Bengalkatzen bei etwa 12–16 Jahren, im Durchschnitt werden sie 15 Jahre alt.

Gilt die Bengalkatze als Qualzucht?

Die ersten vier Generationen der Bengalkatze (F1–F4) gelten als Qualzucht, da sie durch die Kreuzung von Hauskatzen mit asiatischen Wildkatzen (Leopardkatzen) entstanden sind. Die Hauskatze ist der Wildkatze körperlich deutlich unterlegen und kann bei dieser risikoreichen Verpaarung unter Stress und Schmerzen leiden.

Bengalkatzen ab der 5. Generation sind domestiziert und gelten nicht mehr als Wildkatze. In seriösen Züchtungen werden heute nur noch reinerbige Paarungen vollzogen, also mit Bengalen ab der 5. Generation, die als Haustiere gehalten werden können. 

Herkunft und Geschichte: Woher kommen Bengalkatzen?

Die Rasse basiert auf der Kreuzung kurzhaariger Hauskatzen und der asiatischen Leopardkatze (Prionailurus bengalensis), einem vom Aussterben bedrohten Wildtier, durch die Genetikerin Jean Mill im Jahr 1963

Aus der Kreuzung entstand eine gepunktete Katze, die von einer Hauskatze aufgezogen und später mit ihrem eigenen Vater verpaart wurde. Die Nachkommen dieser Verbindung hatten gepunktetes Fell. 

Ziel dieser Zucht war es nicht primär, eine neue Katzenrasse zu züchten, sondern die Feline Leukose (FeLV), ein Leukämievirus bei Katzen, zu erforschen. Nach einer Unterbrechung nahm Mill 1970 die Zucht mit einigen Katzen aus diesen Linien wieder auf. Sie stellte die Rasse erstmals 1985 auf einer Show der “The International Cat Association” (TICA) vor, durch die die Rasse Bekanntheit erlangte. Seit 1999 wird sie vom Züchter Dachverband “Fédération Internationale Féline” (kurz: FIFe) als eigene Rasse geführt.

Eine Bengalkatze kaufen: Das gilt es zu beachten

Wenn du eine Rassekatze wie die Bengal kaufen möchtest, solltest du dir vor der Anschaffung deines Haustieres bewusst sein: Diese Rasse ist nichts für Anfänger. Sie braucht viel Platz, Zeit, Geduld und vor allem Abwechslung. Achte bei der Auswahl des Züchters auf Gesundheitstest, Abstammungsnachweise (F5 oder später) sowie eine seriöse, artgerechte Aufzucht.

Möchtest du als erfahrene Halterin oder erfahrener Halter einer Bengalkatze ein neues Zuhause bieten, kannst du auch in Tierheimen nachfragen, ab und an vermitteln sie auch Bengalkatzen.

Preis der Rasse: Wie viel kostet eine Bengalkatze?

Ein Bengalkatze-Kitten von einem seriösen Züchter kostet etwa 1.000 bis 5.000 Euro, je nach Linie, Fellfarbe und Muster. Zusätzlich zur Erstausstattung solltest du laufende Kosten für hochwertiges Futter, Versicherungen und Tierarztbesuche einplanen.

Haltung der Bengalkatze: Für aktive Katzenfreunde

Eine Bengalkatze ist keine typische Hauskatze, sondern eine anspruchsvolle Mitbewohnerin. Sie fordert viel Aufmerksamkeit von dir und braucht geistige, körperliche und vor allem abwechslungsreiche Beschäftigung. Daher solltest du deiner Bengalkatze ausreichend Katzenspielzeug und Klettermöglichkeiten z. B. Kratzbäume zur Verfügung stellen. Entgegen der Vorlieben vieler Artgenossen lieben Bengalkatzen Wasser. Mit einer Wasserschale im Bad oder im Sommer im Garten kannst du deiner Katze große Freude bereiten. 

Du kannst theoretisch eine Bengalkatze in einer großzügigen Wohnung oder einem Haus als Wohnungskatze halten. Idealerweise solltest du der aktiven Rasse Freigang ermöglichen, beispielsweise durch einen katzensicheren Garten. Denn mit ihrem hohen Bewegungsdrang und der enormen Sprungkraft braucht sie viel Platz. 

Ist die Bengalkatze für Allergiker geeignet?

Kurzhaarige Katzen wie die Bengalkatzen gelten oft als allergikerfreundlich, weil sie wenig Unterwolle haben und häufige Fellpflege selbst übernehmen. Eine echte hypoallergene Katze sind sie jedoch nicht. Lass dich am besten vorher testen, wie du auf das Fel d1-Protein reagierst.

Pflege der Kurzhaarkatze

Wie die meisten kurzhaarigen Katzen ist auch die Bengalkatze sehr reinlich, weshalb du nicht viel bei der Fellpflege beachten musst. Du kannst deine Katze jedoch verwöhnen, indem du sie regelmäßig bürstest, besonders im Fellwechsel. Dabei kannst du Knoten und Haarballen im Fell deiner Samtpfote entfernen und Zecken, Flöhe und andere Parasiten frühzeitig erkennen. 

Was fressen Bengalkatzen?

Bengalen haben einen hohen Energiebedarf. Achte auf eine proteinreiche Ernährung mit hochwertigem Fleischanteil, wenig Getreide und einem hohen Wasseranteil. Auch Rohfütterung (BARF) oder Nassfutter kann eine gute Option sein. Wenn du dir unsicher bezüglich der Nähr- und Mineralstoffe bist, kannst du dich von deinem Tierarzt beraten lassen.

Persönliche Geschichte – von Influencerin Sabrina

“Ich selbst besitze eine brown spotted Bengalkatze sowie einen Snow-Bengalkater. Obwohl sie sich vom Geschlecht unterscheiden, sind sie sich sehr ähnlich. Beim Einzug von Skadi war ich baff, als ich sie zuerst im Wohnzimmer abgesetzt hatte. Sie ging sofort selbstbewusst raus und erkundete das Wohnzimmer (ich habe sie immer erst in einem Raum ankommen und Tage später erst nach und nach andere Räume erkunden lassen). Ich war fasziniert, wie selbstverständlich es für sie war, überall alles zu erkunden. Da sie sich zu dem Zeitpunkt selbst noch nicht wirklich einschätzen konnte, ist sie natürlich nicht überall hochgekommen. Mittlerweile kann ich wirklich behaupten, dass sie bereits alle Möbelstücke von oben erkundet hat. Die Sprungkraft ist einfach der Wahnsinn.

Bei Floki war es beim Einzug ähnlich, nur dass er sich hauptsächlich auf das Kuscheln konzentrierte. Das war für ihn die Hauptbeschäftigung. Er war nicht allzu interessiert, überall hochkommen zu müssen. Für ihn war es sehr wichtig, dass der Mensch einfach immer in der Nähe ist. Hat man ihn mal nicht mitgenommen, wurde laut gemauzt und auf sich aufmerksam gemacht. Ungefähr so: ‘hier bin ich’, ‘vergiss mich nicht’, ‘nimm mich mit’.

Highlight für beide sind natürlich die Klettermöglichkeiten, die täglich genutzt werden. Vor der Anschaffung habe ich mich bereits mit der Ausstattung und den Bedürfnissen der beiden beschäftigt. So bin ich auf stylecats® gestoßen. Mir persönlich gefallen ‘Standard Katzenmöbel’ einfach nicht. Und da bei Bengalen ein einfacher Kratzbaum nicht ausreicht, sondern so viele Klettermöglichkeiten wie möglich zur Verfügung gestellt werden müssen, war es mir wichtig, dass sie schlicht und modern sind und zur Wohnung passen. Des Weiteren sind die Möbelstücke einfach robust und kräftig – egal mit welcher Power die beiden toben, ich weiß, die Katzenmöbel bleiben an Ort und Stelle und werden nicht umfallen. Denn mit der Wucht, mit der sie teilweise auf die Möbel springen, wäre ein ‘Standard Möbelstück’ schon längst umgefallen.”

Charaktere und Verhaltensweisen von Floki und Skadi

Beide sind sehr anhänglich. Wenn ich zuhause bin, wird mir auf Schritt und Tritt gefolgt. 

Bengalen lieben es, zu quatschen. Wenn sie etwas möchten, erzählen sie es dir oder fordern bestimmte Sachen ein. Floki liebt beispielsweise Snacks, die Skadi nicht so mag. Sobald aber Floki einen Snack bekommt, rennt Skadi an und fordert ihr gefriergetrocknetes Hühnchen ein. Dabei miauzt sie und versucht mit ihrer Pfote meine Hand zu berühren, um zu verdeutlichen, ‘benutz deine Hand, um mir den Snack zu geben’ oder sie setzt sich hin und wartet geduldig auf ihren Snack. Mit Skadi habe ich schon geclickert und mittlerweile funktioniert es auch ganz ohne. Das ‘Sitz’ hat sie wirklich drauf. 

Was mir stark auffällt, ist der Bewegungsdrang. Ich würde sagen, im Vergleich zu anderen Katzenrassen haben die Leopardkatzen ihre ‘10 Minuten’ am Tag, die sich 3–4 Mal wiederholen. Da rennen die beiden wie bekloppt durch die Wohnung und jagen sich oder diverse Spielzeuge! Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und weiß auch, wie ich mich selbst bei diesem Spiel einbinden kann. Es ist tatsächlich so, als würden wir ‘Fangen’ spielen – das ist wirklich verrückt und macht einfach total Spaß

Die Liebe der beiden zu Wasser ist unglaublich. Sobald das Bad offen ist, sitzen sie in der Badewanne, Dusche oder im Waschbecken. Einmal habe ich eine Schüssel mit Wasser auf dem Tisch stehen gelassen. Ein paar Minuten später wurde ich durch lautes Planschen erinnert, dass ich die Schüssel stehen lassen habe. Ich sage es euch: Es wird nie langweilig! 

Ich finde es einfach erstaunlich, wie intelligent diese Tiere sind. Wenn ich etwas nicht möchte und ‘nein’ rufe, verstehen meine Bengalkatzen es und schauen mich mit großen Augen an. Jeder Tag bringt einfach kleine Highlights mit sich, die ihn nicht langweilig werden lassen.

_In Zusammenarbeit mit Sabrina von @skadi.bengal