American Bobtail steht auf einer Wiese

American Bobtail im Rasseportrait

Größe: mittelgroß bis groß
Gewicht: 3 - 7 kg
Lebenserwartung: 13–18 Jahre
Rassetyp: Kurzhaarkatze/Langhaarkatze
Körperbau: kräftig, muskulös, athletisch, kurzer Schwanz, mittellange Beine
Herkunft: USA
Beschreibung

Die American Bobtail zählt zu den seltenen Katzenrassen. Mit ihrem kurzen, buschigen Schwanz, dem kräftigen Körperbau und ihren wilden Mustern wirkt sie wie eine kleine Wildkatze fürs Wohnzimmer. Doch ihr sanftes Wesen macht sie zu einer verschmusten Familienkatze für gemütliche Kuschelstunden. Du willst mehr über diese besondere Katze erfahren? Dann entdecke jetzt ihren Steckbrief!

Aussehen der American Bobtail: Wilde Schönheit mit Charme

Die American Bobtail ist eine Katze, die sofort auffällt: Ihr markantes Markenzeichen ist der kurze, buschige Schwanz, der an einen Pompon erinnert und oft aufrecht oder leicht gebogen getragen wird. Diese ungewöhnliche Schwanzform entsteht durch eine natürliche Mutation, weshalb die Länge bei jeder Katze unterschiedlich ausfällt. Ihre mittlere bis große Statur mit den runden Pfoten und dem breiten Brustbein und die kräftige, muskulöse Körperform der American Bobtail verleihen ihr ein stämmiges Aussehen. Durch die kräftigen Vorderbeine und etwas längeren Hinterbeine wirkt der Rücken der American Bobtail leicht abfallend. American Bobtail Katzen wiegen bis zu 5 kg, Kater der Rasse erreichen sogar bis zu 7 kg.

Das Fell der American Bobtail gibt es in zwei Varianten: kurzhaarig und langhaarig. Es fühlt sich struppig und dicht an, fast wie ein wetterfestes Outdoor-Fell, und erinnert an das Haarkleid einer Wildkatze.

Die Augen der American Bobtail sind groß, mandelförmig und strahlen in allen möglichen unterschiedlichen Farben – je nach Fellfarbe in Grün, Gold, Blau oder sogar zwei unterschiedlich farbigen Varianten. Auch die abgerundeten Ohren mit pinselartigen Haarbüscheln betonen das einzigartig wilde Aussehen dieser amerikanischen Rasse.

Farben des Fells: Eine abwechslungsreiche Erscheinung

Die Fellfarben dieser Rassekatze könnten vielfältiger kaum sein: Von Tabby, Schildpatt, Chocolate, Cinnamon und Calico bis hin zu Silber, Creme oder Shade-Tönen ist fast alles möglich. Besonders beliebt ist das braune “Spotted Tabby”, weil es an das Erscheinungsbild einer Wildkatze erinnert. 

Vergleich: Manx vs. American Bobtail

Obwohl beide Katzenrassen für ihren verkürzten Schwanz bekannt sind, gibt es deutliche Unterschiede: Die Manx ist vollständig schwanzlos oder hat nur ein winziges Stummelchen, während die American Bobtail einen sichtbaren, aber kurzen Schwanz trägt. Auch der Körperbau unterscheidet sich – Manx-Katzen sind oft kompakter, die American Bobtail hingegen wirkt länger und athletischer.

Japanese Bobtail vs. American Bobtail

Die Japanese Bobtail hat ebenfalls einen Stummelschwanz als auffälligstes Merkmal, allerdings ist dieser meist stark verkürzt. Im Gegensatz zur American Bobtail, die massiger wirkt, ist die Japanese Bobtail schlanker und graziler. Auch die Kopfform ist unterschiedlich: Die American Bobtail besitzt ein breites, leicht gewölbtes Gesicht, während die Japanese Bobtail ein eher feingliedriges Erscheinungsbild zeigt. Die Persönlichkeit variiert ebenfalls, die Japanese Bobtail ist tendenziell aktiver und lebhafter, während die American Bobtail eine ausgewogene Mischung aus Verspieltheit und Gelassenheit mitbringt.

Charakter der American Bobtail: Verspielte Intelligenz

Diese Katzenrasse ist ausgesprochen freundlich, menschenbezogen und neugierig. Nicht ohne Grund gilt sie als eine der intelligentesten und freundlichsten Rassen mit einem tiefen Bedürfnis nach Bindung zu ihren Besitzern.

Bobtails sind gerne mittendrin statt nur dabei – sei es beim Kuscheln, Spielen oder Beobachten des Alltagsgeschehens. Viele Besitzer berichten, dass ihre Bobtail sie durchs Haus begleitet, Türen öffnet, mit Spielzeug apportiert oder sogar kleine Tricks lernt. Intelligenzspielzeug kommt deshalb meistens sehr gut bei ihr an! Denn diese Katzenrasse liebt es, mit Spielen beschäftigt zu werden, ist aber gleichzeitig ausgeglichen und nie aufdringlich. Bobtails sind sensibel und merken schnell, wenn du mal schlechte Laune hast. Dann kommen sie gerne tröstend auf deinen Schoß. Trotz aller Energie und Spielfreude ist die American Bobtail keine hyperaktive Katze, sondern braucht immer wieder Ruhephasen, in denen sie gerne kuschelt.

Mit ihrem freundlichen, manchmal fast “hundetypischen” Verhalten ist sie ideal für Familien mit Kindern, aber auch für Einzelpersonen, die einen treuen Begleiter suchen. Sie ist in der Regel verträglich mit Hunden oder anderen Haustieren, kommt gut mit Artgenossen zurecht und zeigt sich auch in neuen Situationen meist gelassen.

Eine American Bobtail kaufen: Von der Entscheidung bis zum Einzug

Wenn du dich für ein American Bobtail Kätzchen entscheidest, holst du dir eine außergewöhnliche und liebevolle Katze ins Haus. Doch bevor du ein American Bobtail Kitten adoptierst, solltest du dir als Katzenliebhaber über einige Dinge im Klaren sein.

Was kostet eine American Bobtail?

Ein American Bobtail Kätzchen vom seriösen Züchter kostet in der Regel zwischen 1.000 und 1.600 Euro – abhängig von Zuchtlinie, Felltyp und Farbe. Die laufenden Kosten für hochwertiges Futter, Pflege, Tierarzt und Ausstattung solltest du dabei ebenfalls bedenken. Investiere in ausreichend Spielzeug, Kratzbäume und Rückzugsorte für deine Samtpfote.

Die Schwierigkeit: American Bobtail Züchter finden

Die American Bobtail ist in Europa und besonders im deutschsprachigen Raum sehr selten. Es gibt nur wenige spezialisierte Züchter, weshalb du mit Wartezeiten und längeren Anfahrtswegen rechnen solltest. Achte bei der Wahl des Züchters auf Gesundheitsnachweise der Tiere, eine liebevolle Aufzucht im Haus und eine gute Sozialisierung der Kitten. Alternativ lohnt sich ein Blick in Tierheime oder Vereine, die sich auf besondere Rassen oder Notfälle spezialisiert haben.

Gesundheit der American Bobtail: Robust, aber nicht ohne Risiken

Die American Bobtail gilt als robuste und gesunde Rasse, die eine Lebenserwartung von 13 bis 18 Jahren hat. Dennoch gibt es einige rassespezifische Gesundheitsaspekte, die du kennen solltest.

Aufgrund der natürlichen Mutation des Schwanzes kann es in seltenen Fällen zu Wirbelsäulen- oder Nervenerkrankungen kommen – insbesondere, wenn zwei Träger des Gens miteinander verpaart wurden. Seriöse Züchter schließen solche Risiken durch genetische Tests der Elterntiere aus.

Weitere mögliche Krankheiten sind

  • Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM): Eine Erkrankung des Herzmuskels, bei der sich die Herzwand verdickt und die Herzfunktion beeinträchtigt wird.
  • Hüftdysplasie (HD): Eine Fehlbildung des Hüftgelenks, die meist genetisch bedingt ist und zu Schmerzen sowie Bewegungseinschränkungen führen kann.
  • Augenerkrankungen: Dazu zählen unter anderem Bindehautentzündungen sowie der Graue Star (Katarakt), der zu einer fortschreitenden Eintrübung der Linse führt.

Herkunft der Amerikanischen Bobtail

Die American Bobtail hat eine ganz besondere Geschichte, die in den 1960er-Jahren in den USA begann. Das erste Exemplar war ein kurzschwänziger Kater, der durch seine ungewöhnlich kurze Schwanzlänge auffiel. Diese Straßenkatze namens “Yodie” verpaarte sich schließlich mit einer Siamkatze. Die Nachkommen der beiden trugen ebenfalls den charakteristischen “Bobtail”. Ziel war es, eine Wildkatzen ähnliche Optik mit einem freundlichen, zahmen Wesen zu verbinden. In den folgenden Jahrzehnten wurde der Genpool durch verschiedene Hauskatzen-Kreuzungen erweitert, um die Gesundheit und Vielfalt zu erhalten.

Heute ist die American Bobtail von internationalen Zuchtverbänden wie der TICA (The International Cat Association) und CFA (The Cat Fanciers’ Association) anerkannt und hat sich weltweit einen Namen gemacht. Von der Fédération Internationale Féline (FiFe) ist sie allerdings bis heute nicht anerkannt worden. 

Haltung der anpassungsfähigen American Bobtail

Die American Bobtail liebt die Nähe zum Menschen und kann sich sowohl in einer Wohnung, als auch mit Freigang in einem Haus mit Garten wohlfühlen, vorausgesetzt sie erhält genügend Aufmerksamkeit und Beschäftigung. Dieses aktive Kätzchen sucht den Kontakt zu seinen Menschen und fordert sowohl geistige als auch körperliche Anregung ein. Intelligenzspielzeug beschäftigt sie dabei auf sinnvolle Weise. Besonders als Hauskatze braucht sie nicht nur Klettergelegenheiten wie Kratzbäume, um sich zu bewegen, sondern auch regelmäßige soziale Interaktion. Viele American Bobtails lassen sich gut an Geschirr und Leine gewöhnen – ideal, um gemeinsam mit dir kleine Spaziergänge im Garten oder Park zu unternehmen und die Außenwelt zu erkunden.

Ist das Fell der American Bobtail hypoallergen?

Die American Bobtail produziert wie die meisten Katzen das Protein Fel d 1, das allergische Reaktionen auslösen kann. Zwar haart die Rasse (je nach Felllänge) nicht übermäßig stark, trotzdem gilt die Kurzhaarkatze als nicht hypoallergen und ist für Allergiker eher ungeeignet. Halte am besten Rücksprache mit deinem Hausarzt, wenn du dir bei der Rasse nicht sicher bist.

Pflege und Ernährung: Einfach, aber mit Liebe zum Detail

Die Fellpflege der American Bobtail ist erfreulich unkompliziert. Je nach Felllänge reicht es, das Fell ein- bis zweimal pro Woche zu bürsten, um lose Haare zu entfernen und Verfilzungen vorzubeugen. Bei Langhaar-Varianten und während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst kann häufigeres oder gar tägliches Bürsten nötig sein. Die Krallen deines Stubentigers solltest du regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf etwas kürzen und auch die Ohren und Zähne freuen sich über eine sanfte Reinigung.

Bei der Ernährung mit Nass- oder Trockenfutter solltest du auf hochwertiges Katzenfutter mit hohem Fleischanteil achten. Die meisten Katzen vertragen getreidefreies Futter ohne künstliche Zusätze am besten. Wichtig ist, dass du immer ausreichend frisches Wasser bereitstellst und das Futter an das Alter, Aktivitätslevel und die individuellen Bedürfnisse anpasst.