Katze kratzt sich hinter dem Ohr

Flöhe bei Katzen erkennen und behandeln

Hast du bemerkt, dass sich deine Samtpfote vermehrt kratzt oder unruhig verhält? Dann könnten Flöhe dahinterstecken – ein weitverbreitetes Problem, das für deine Katze lästig und gesundheitsschädlich sein kann. Ein Flohbefall verursacht nicht nur starken Juckreiz, sondern kann auch zu Hautentzündungen und Infektionen führen. Wir erklären dir, zusammen mit Tierärztin Dr. Julia Vietmeier, woran du Flöhe frühzeitig erkennst, welche Folgen sie haben können und wie du deine Katze am besten davor schützt.

Flöhe bei Katzen erkennen

Flöhe sind etwa 2–3 mm große, blutsaugende Parasiten, die sich im Fell von Katzen und anderen Tieren einnisten können[1] . Sie haben keine Flügel, aber starke Hinterbeine, mit denen sie weit springen können. Ein Flohbefall ist, neben dem Juckreiz, leicht an den Ausscheidungen (Flohkot) zu erkennen, die dir als schwarze Punkte im Fell auffallen. 

Die Symptome, die Flöhe bei deiner Katze verursachen können, sind unterschiedlich stark. 

Manchmal bleibt der Befall unentdeckt, da er bei manchen Katzen nur wenig bis gar keine Symptome hervorruft. 

Zu den Symptomen zählen:

  • Starker Juckreiz und Schwellungen: Vor allem der Speichel der Flöhe und Flohkot werden für deine Katze schnell zum Problem – viele Tiere reagieren darauf allergisch, zum Beispiel mit einer Flohspeichelallergie. Dies führt zu starkem Juckreiz, Hautveränderungen und Schwellungen.
  • Entzündungen: Durch die entstehenden Kratzwunden können Krankheitserreger in die Haut eindringen und zu schmerzhaften Entzündungen führen.
  • Flohallergie: Bei einer allergischen Reaktion kommt es oft zu schweren Hautentzündungen (Feline Miliare Dermatitis) und Haarausfall (Alopezie).
  • Würmer und Bakterien: Durch Flohbisse können Gurkenkern-Bandwürmer und bestimmte Bakterien (Feline Bartonellose) übertragen werden. 

Flohpopulationen können besonders bei jungen und sehr kleinen Katzen zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen, wie Abmagerung und Blutarmut, führen. Deshalb ist es wichtig, Flöhe frühzeitig zu erkennen und mit dem richtigen Mittel zu behandeln, um deiner Fellnase und dir selbst unangenehme und gesundheitsschädliche Folgen zu ersparen.

Behandlung und Mittel gegen Flöhe bei Katzen

Es gibt eine Vielzahl von rezeptfreien Flohmitteln, die in den meisten Fällen auch gegen Zecken wirken. Wenn du dir nicht sicher bist, welches Mittel das richtige für deine Katze ist, frage deinen Tierarzt um Rat. Besonders wenn du mehrere Tiere hast, ist es wichtig, dass alle gleichzeitig behandelt werden, um eine erneute Ansteckung zu vermeiden.

Hier einige Mittel zur Flohbehandlung:

Spot-on gegen Flöhe bei Katzen

Die Anwendung von Spot-On-Präparaten (meist in Form von Pipetten) ist eine sehr einfache und effektive Methode, um deine Katze vor Flöhen und anderen Parasiten zu schützen. Das Mittel wird direkt auf die Haut im Nackenbereich deiner Katze aufgetragen. Dieser Bereich wird häufig gewählt, weil die Katze sich dort das Mittel nicht ablecken kann, wodurch das Risiko minimiert wird, dass sie das Produkt oral aufnimmt.

Tabletten gegen Flöhe

Eine weitere Möglichkeit, Flöhe schnell zu bekämpfen, ist die Gabe von Tabletten mit einem insektiziden Wirkstoff. Diese Flohmittel wirken schnell nach der Einnahme und töten erwachsene Flöhe auf der Katze ab. Allerdings zeigen sich viele Samtpfoten bei der Verabreichung von Tabletten unkooperativ.

Flohspray bei Katzenflöhen

Eine Behandlung mit Insektizid-Sprays bietet eine schnelle Lösung zur Bekämpfung eines Flohbefalls und sorgt für eine sofortige Entlastung. Durch das direkte Auftragen auf das Fell deiner Katze werden die erwachsenen Flöhe durch die Wirkstoffe abgetötet. Achte darauf, dass deine Katze das Produkt nicht ableckt und keine Hautirritationen auftreten, wenn du das Flohspray einsetzt.

Flohhalsbänder bei Katzenflöhen

Insektizid-Halsbänder bieten einen Schutz für deine Katze vor Floh- und Zeckenbefall und sind in der Regel 4 bis 8 Monate wirksam, je nach Produkt. Sie wirken durch die Abgabe von Insektiziden, die das Fell und die Haut deiner Katze durchdringen und Flöhe sowie Zecken abtöten oder fernhalten.

Faktoren wie Nässe, Schmutz oder intensive Fellpflege (z. B. Kratzen oder Schütteln) können die Wirksamkeit des Halsbandes allerdings beeinträchtigen. Es wird vereinzelt von Resistenzen gegen Insektizide aus verschiedenen Wirkstoffgruppen berichtet. 

Tierärztin Dr. Julia Vietmeier: 

„Einige Parasitenmittel, die bei Hunden verwendet werden, sind für Katzen hochgiftig. Achte unbedingt darauf, dass du das richtige Produkt für deine Katze verwendest und sprich es mit deinem Tierarzt ab.“

Hausmittel bei Katzen mit Flöhen

Es gibt einige Hausmittel, die bei einem leichten Flohbefall von Katzen hilfreich sein können. Allerdings ist es wichtig zu wissen, dass Hausmittel in der Regel nicht so effektiv sind wie speziell entwickelte Flohbehandlungen. Dennoch können sie unterstützend wirken, insbesondere bei einem frühen oder schwachen Befall. 

Wichtiger Hinweis: Insgesamt reagieren Katzen häufig auf pflanzliche Mittel aller Art und vieles ist für sie giftig. Frage immer in der Tierarztpraxis nach, bevor du ein Hausmittel für deine Katze verwendest!

Hier sind einige natürliche Hausmittel, die du nach Rücksprache ausprobieren kannst:

  1. Apfelessig-Spray: Mische eine Lösung aus 50% Apfelessig und 50% Wasser und sprühe sie vorsichtig auf das Fell deiner Katze. Der Geruch des Apfelessigs hilft, Flöhe fernzuhalten. Achte darauf, dass deine Katze das Spray nicht ableckt und es nicht in ihre Augen oder Schleimhäute gelangt.
  2. Zitronenspray: Zitronen haben eine natürliche Flohabwehr-Wirkung. Schneide eine Zitrone in Scheiben, übergieße sie mit heißem Wasser und lasse die Mischung über Nacht ziehen. Am nächsten Tag kannst du das Zitronenwasser in eine Sprühflasche füllen und das Fell deiner Katze damit behandeln – die Augenpartie unbedingt auslassen!
  3. Kieselgur: Kieselgur ist ein natürlicher Staub, der die äußeren Schalen von Flöhen austrocknet und sie so abtötet. Es gilt als mechanisches Insektizid. Die Floheier werden allerdings nicht beeinflusst. Achte darauf, dass du (amorphes) Kieselgur in Lebensmittelqualität verwendest, das für Tiere unbedenklich ist. Streue den Staub vorsichtig auf Teppiche, Möbel, etc. aber nicht auf das Tier selbst und vermeide, dass deine Katze den Staub einatmet. Die Anwendung im Fell der Katze kann zwar auch erfolgen, ist aber unter Umständen schwierig, da Katzen bei der Fellpflege zu viel davon aufnehmen können. Daher sollte der Einsatz dieses Hausmittels mit deinem Tierarzt abgeklärt werden.
  4. Lavendelöl: Flöhe mögen den Geruch von Lavendel nicht. Du kannst ein paar Tropfen Lavendelöl mit Wasser verdünnen und in eine Sprühflasche füllen. Sprühe damit jedoch nur auf den Schlafplatz und die Umgebung, vermeide die direkte Anwendung auf dem Fell deiner Katze, da ätherische Öle bei Tieren zu Hautreizungen führen können.
  5. Kokosöl: Das Öl gilt als natürliche Flohabwehr, da es einen Schutzfilm auf dem Fell bildet. Massiere eine kleine Menge Kokosöl in das Fell deiner Samtpfote ein. Da viele Katzen Kokosöl nicht mögen, solltest du individuell entscheiden, ob dieses Mittel für deine Fellnase geeignet ist.
  6. Flohkamm: Das tägliche Kämmen mit einem Flohkamm kann Flöhe und Floheier effektiv entfernen und dient auch der Vorbeugung. So kannst du den Befall frühzeitig stoppen und deine Katze flohfrei halten. Besonders am Bauch, hinter den Ohren und an den Beinen halten sich die kleinen Plagegeister gern auf. Das Eintauchen des Kammes nach jeder Verwendung in Seifenwasser hilft, die gefangenen Flöhe abzutöten.

Meine Katze hat Flöhe: Muss ich die Wohnung reinigen?

Nur etwa 5% der Flöhe sitzen tatsächlich auf deiner Katze. Die restlichen 95% befinden sich überall in deinem Zuhause. Wenn deine Katze Flöhe hat, solltest du daher nicht nur sie behandeln, sondern auch dein Zuhause gründlich reinigen. Dies ist der Grundstein einer effektiven Flohbekämpfung.

Das sind Dr. Julia Vietmeiers Tipps zur Ausrottung der Flohpopulation:

  • Aufräumen und gründlich saugen, besser noch dampfreinigen
  • Befallene Sachen in Müllbeutel stecken
  • Bettzeug, Decken und alle anderen Textilien, mit denen deine Katze in Kontakt gekommen ist, bei mindestens 50 Grad Celsius waschen.
  • Umgebung mit Flohspray und/oder Fogger behandeln: Hierbei ist es wichtig, den Raum gut zu lüften und die Anwendungshinweise unbedingt einzuhalten.

Flohmittel, die Insektizide enthalten, sind sehr effektiv, da sie für die meisten Flöhe tödlich sind. Allerdings sind diese Präparate nicht völlig risikofrei, weshalb es wichtig ist, die Anwendungshinweise des jeweiligen Produkts genau zu beachten. Je nach Produkt und Hersteller können die Anweisungen variieren, daher solltest du sicherstellen, dass du das Mittel korrekt anwendest, um gesundheitliche Risiken für deine Katze und dich selbst zu minimieren.

Wie lange dauert es, bis Flöhe bei Katzen weg sind?

Die Dauer, bis Katzenflöhe vollständig verschwunden sind, hängt von mehreren Faktoren ab, insbesondere von der Intensität des Befalls und den eingesetzten Maßnahmen. Katzenflöhe sind sehr widerstandsfähig und können erstaunlich lange ohne einen Wirt überleben. Besonders unter warmen und feuchten Bedingungen können sich ein paar Flöhe innerhalb von nur drei Wochen zu einer wahren Plage entwickeln:

Flöhe bei der Katze gehen nicht weg – was kann ich tun?

Um einen Flohbefall effektiv zu kontrollieren, ist es entscheidend, alle Stadien des Flohzyklus zu behandeln. Das bedeutet, dass du nicht nur die erwachsenen (adulten) Flöhe im Fell deiner Katze, sondern auch die Eier, Larven und Puppen in der Umgebung deiner Katze bekämpfen musst. Nur so kannst du als Katzenhalter sicherstellen, dass der Flohbefall nachhaltig gestoppt wird. Je schneller und effektiver du in der Flohbekämpfung bist, desto eher bist du die Plagegeister wieder los.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Katzenflöhen

Diese häufig gestellten Fragen beantwortet dir Dr. Julia Vietmeier:

Können Flöhe von Katzen auf Menschen übertragen werden? 

Flöhe, die deine Katze in die Wohnung bringt, können auch für dich und deine Familie zum Problem werden. Der weltweit häufigste Floh ist der Katzenfloh Ctenocephalides felis: Diese attackieren Hunde, Menschen und andere Warmblüter und schaffen es, außerhalb ihrer Wirte über eine längere Zeit zu überleben. Es gibt auch andere Floharten, aber die meisten fühlen sich im Haus nicht wohl.

Wie bekommen Katzen Flöhe? 

Ein Flohbefall tritt häufig nach dem Kontakt deiner Katze mit anderen befallenen Tieren, wie Hunde, Katzen, Igel, Ratten und Vögel, auf. Eine Ansteckung erfolgt in der Regel durch direkten Kontakt zwischen den Tieren, vor allem zwischen Katzen und Hunden. Freigänger sind daher deutlich häufiger betroffen als Stubentiger. 

Aber auch indirekt kann sich deine Katze anstecken: Flöhe und ihre Eier haften an Gegenständen, die in Kontakt mit den befallenen Tieren kommen. So können sich Flöhe und ihre Eier, Larven und Puppen im Teppich oder an Orten, an denen sich deine Katze häufig aufhält, einnisten und in deinem Zuhause verbreiten.

Was ist der Unterschied zwischen Läusen und Flöhen bei Katzen? 

Läuse und Flöhe sind beides Parasiten, aber sie unterscheiden sich in mehreren wichtigen Aspekten, sowohl in ihrer Lebensweise als auch in der Art, wie sie sich auf der Katze aufhalten.

  • Flöhe sind blutsaugende Insekten, die in der Regel auf dem Fell der Katze leben und regelmäßig Blut saugen. Sie können sehr schnell springen, was ihnen hilft, zwischen Tieren zu wechseln. Flöhe sind extrem mobil und ihr Lebenszyklus umfasst mehrere Stadien (Ei, Larve, Puppe, Erwachsener Floh), die oft nicht nur im Fell der Katze, sondern auch in der Umgebung, z. B. in Teppichen, Decken und Ritzen, zu finden sind. Durch Flohbisse können auch Krankheiten wie Gurkenkern-Bandwürmer übertragen werden und der Speichel kann zu Allergien führen.
  • Läuse sind spezialisierte, flugunfähige Parasiten, die sich sehr spezifisch nur auf ihrem Wirt aufhalten. Es wird zwischen echten Tierläusen (Anoplura) und unechten Läusen (Mallophaga) wie Haarlinge und Federlinge unterschieden. Erstere kommen bei der Katze eher nicht vor, aber die Haarlinge (z. B. Felicola subrostratus) können unsere Samtpfoten durchaus befallen. Sie leben ausschließlich im Fell der Katze und ernähren sich von Hautschuppen oder Blut. Im Gegensatz zu Flöhen sind Läuse nicht in der Lage zu springen und werden von Tier zu Tier über direkten Kontakt übertragen. Auch ihre Eier, Nissen genannt, bleiben auf der Katze.

Kann ich meine Katze mit Flöhen baden? 

Wenn es deine Katze zulässt, können Bäder bei schwerem Befall mit antiparasitären Mitteln hilfreich sein. Lass dich bei der Auswahl des Mittels am besten von deinem Tierarzt beraten, da Katzen nicht alle antiparasitären Mittel vertragen.

Fazit: Flöhe bei Katzen sind ein Problem, das häufig zu einer ernsthaften Plage wird und auch zu gesundheitlichen Folgen bei Samtpfoten führen kann. Um den gesamten Flohzyklus zu bekämpfen, solltest du nicht nur deine Katze behandeln, sondern auch deine Umgebung. Denke daran, dass regelmäßige Kontrolle und Nachbehandlung wichtig sind, um den Flohbefall langfristig zu verhindern. Hatte deine Katze schon einmal Flöhe? Erzähl uns von deinen Erfahrungen in den Kommentaren!

Tierärztin Dr. Julia Vietmeier

ist promovierte Fachtierärztin und setzt in ihrer Praxis auf Chiropraktik und Akupunktur. 
Sie legt großen Wert auf die ganzheitliche Behandlung ihrer vierbeinigen Patienten.

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