Katze chippen

Katze chippen

Ist es dir auch schon einmal passiert, dass deine Katze nicht nach Hause gekommen ist und du dir Gedanken machst, ob etwas passiert sein könnte? Vor allem Katzeneltern von Freigängerkatzen könnte das bekannt vorkommen. Damit eine entlaufene Katze nach einem Fund identifiziert werden kann, ist eine Kennzeichnung mit einem Mikrochip möglich. Macht ein Chip auch für deine Katze Sinn? In diesem Beitrag erklären wir alles Wichtige rund ums Chippen: Kosten, Ablauf und mögliche Nebenwirkungen.

Katze chippen lassen: Das sind die Kosten


Die Kosten für das Chippen einer Katze sind in der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT-Satz) festgelegt und liegen je nach Tierarztpraxis in Deutschland zwischen 30 und 60 Euro. Inbegriffen sind hier in der Regel

  • der Transponder (also der eigentliche Mikrochip) und
  • das Einsetzen durch den Tierarzt oder die Tierärztin.

Zusätzliche Gebühren können durch die Registrierung bei einem Haustierregister wie TASSO oder FINDEFIX anfallen, wobei diese in vielen Fällen kostenfrei ist. 

Tipp: Manche Katzenkrankenversicherungen übernehmen auch das Chippen – ein Blick in den Tarif lohnt sich.

Warum chippt man Katzen?

Der Hauptgrund ist die eindeutige Kennzeichnung durch eine einzigartige ID-Nummer. Jeder Mikrochip enthält eine einmalige Chipnummer, die mit den Daten von dir als Besitzer in einem Haustierregister verknüpft wird. Besonders sinnvoll ist der Chip für Freigänger, die sich weit vom Zuhause entfernen. Aber auch Wohnungskatzen können mal entwischen und dann profitierst du als Katzenhalter von dem Chip. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Chip auch mit einer Katzenklappe mit Mikrochip-Erkennung gekoppelt werden kann, sodass sich die Klappe durch das Erkennen des Chips einfach öffnet, sobald deine Samtpfote davor steht. 

Der Chip enthält allerdings keine Elektronik zum Orten, also keine GPS-, Mobilfunk- oder Bluetooth-Technik. Das unterscheidet ihn klar von einem GPS-Tracker, der aktiv funkt, mit Strom versorgt werden muss und eine Ortung ermöglicht. Wenn du dein Tier in Echtzeit orten willst, brauchst du zusätzlich einen GPS-Tracker (z. B. am Halsband).

Wer kann den Katzen-Chip auslesen?

Um die Chipnummer auslesen und mit den Daten einer Registrierung abgleichen zu können, sind spezielle Lesegeräte nötig. 

So kann die Katze über ein Lesegerät

  • im Tierheim,
  • bei der Tierärztin,
  • bei Behörden oder
  • von Tierschutzorganisationen identifiziert werden.

Das Lesegerät zeigt die Nummer des Mikrochips an. Diese Nummer kann dann mit Daten aus einem Haustierregister (wie TASSO oder FINDEFIX) abgeglichen werden.

Katze chippen lassen: Ablauf

Das Chippen erfolgt bei deinem Tierarzt. So läuft der meist schmerzlose Eingriff in der Regel ab:

  1. Der Tierarzt setzt einen winzigen Transponder (etwa so groß wie ein Reiskorn) mit einer Spritze unter die Haut im Nackenbereich der Katze.
  2. Die Prozedur dauert nur wenige Sekunden.
  3. Im Nackenbereich verwächst der Chip mit dem Gewebe der Katze.
  4. Anschließend prüft dein Tierarzt, ob der Chip korrekt sitzt.
  5. Die Chipnummer wird im Impfpass deiner Katze vermerkt.
  6. Anschließend wird die Nummer im Heimtierausweis eingetragen – und sollte unbedingt bei einem Haustierregister wie TASSO oder FINDEFIX angemeldet werden. Denn ohne Registrierung hat der Chip keinen Nutzen, da die Nummer nicht abgeglichen werden kann.

Mögliche Nebenwirkungen des Chippens

In der Regel verläuft das Chippen ohne Komplikationen. Gelegentlich kann es an der Einstichstelle vorübergehend zu leichten Reizungen wie 

  • Schwellungen,
  • Entzündungen,
  • Juckreiz oder
  • Abszessen kommen

Theoretisch sind allergische Reaktionen auf das Material möglich, jedoch extrem selten.

Das Chippen von Katzen wird häufig von dem Mythos, dass Katzen mit Chip einer Strahlenbelastung ausgesetzt werden, begleitet. Doch hier kann Tierärztin Dr. Julia Vietmeier Entwarnung geben: Der Mikrochip sendet keine aktive Strahlung aus, sondern wird nur durch ein Lesegerät aktiviert. Da er keine Energiequelle hat, kann er auch nicht selbst Signale senden oder dauerhaft mit einem Netzwerk kommunizieren.

Katze chippen lassen: Haben Katzen Schmerzen?

Der Eingriff ist mit dem Setzen einer Injektion vergleichbar. Die meisten Vierbeiner zeigen kaum eine Reaktion. Eine Narkose ist daher nicht nötig und in vielen Fällen wird das Chippen einfach bei einem normalen Tierarztbesuch durchgeführt. Bei sehr empfindlichen Tieren kann der Chip auch im Rahmen einer ohnehin geplanten Narkose (z. B. bei der Kastration) eingesetzt werden.

Vor- und Nachteile eines Katzenchips

Du bist dir noch unsicher, ob du deiner Katze eine Chip einsetzen lassen möchtest? Dann kann dir unser Überblick zu den Vor- und Nachteilen helfen:

Vorteile eines Katzenchips:

  • Katze kann dauerhaft identifiziert werden
  • nach der Registrierung verfügen Haustierregister über wichtige Kontaktdaten
  • erleichtert die Suche bei Verlust oder Fund
  • Kompatibilität mit Katzenklappen
  • Keine optische Beeinträchtigung wie bei einem Halsband
     

Mögliche Nachteile:

  • Kein Schutz vor Diebstahl der Katze (der Chip kann nicht geortet werden, da er passiv funktioniert)
  • Erfordert ein Lesegerät zur Auslesung
  • Muss mit einer Registrierung ergänzt werden, sonst ist er nutzlos
  • Minimales Risiko von Nebenwirkungen

FAQ – häufig gestellte Fragen zum Katzenchip

Ist das Chippen einer Katze Pflicht? 

In Deutschland gibt es keine bundesweite Pflicht, Katzen zu chippen. In manchen Kommunen oder Bundesländern (z. B. Niedersachsen) ist das Chippen jedoch für Freigängerkatzen vorgeschrieben – insbesondere in Verbindung mit Kastrationsverordnungen.

Katzen kennzeichnen: Chip oder Tattoo?

Die Tätowierung (meist im Ohr) war lange üblich, wird heute aber zunehmend durch den Mikrochip ersetzt. Gegenüber einer Tätowierung haben Katzenchips einige Vorteile: Sie sind fälschungssicher, dauerhaft und verblassen nicht. Eine Tätowierung ist jedoch optisch sichtbar, was potenziell abschreckend auf Diebe wirken kann. Beide Methoden können auch miteinander kombiniert werden.

Ab wann chippt man Katzen?  

Katzen können ab einem Alter von etwa acht Wochen gechippt werden. Viele Tierärzte empfehlen, den Chip bei der Kastration (meist im Alter von 4–6 Monaten) einsetzen zu lassen.

Wo chippt man Katzen? 

Der Transponder wird unter die Haut im linken Nackenbereich der Katze injiziert. Diese Stelle hat sich international als Standard durchgesetzt und ist bei den meisten Lesegeräten berücksichtigt.

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