Wohin mit hund und katze im Urlaub

Wohin mit Hund oder Katze im Urlaub?

Die Vorfreude steigt, der lang ersehnte Urlaub rückt näher. Möglicherweise wird es einmal nicht der Campingplatz an der Ostsee, sondern ein fernes Urlaubsziel in Südeuropa? Sonne, Strand und Palmen erwarten dich. Doch die Strapazen der Reise, die Einreisebestimmungen, die Streuner vor Ort, die Ansteckungsgefahr – die Hürden und Gefahren für deinen Liebling sind dir zu hoch. Du hast entschieden: Dein Vierbeiner bleibt dieses Mal zuhause. Doch wohin mit deinem Hund oder deiner Katze im Urlaub? Wo wird dein Liebling zuverlässig versorgt und vor allem: wo geht es ihm wirklich gut?

Erster Urlaub ohne Haustier: Was muss ich beachten?

Du kennst deinen Liebling am besten und kannst am ehesten abschätzen, welche Art der Betreuung die beste für euch ist. Einige Fragen helfen dir bei der Entscheidung:

  • Ist mein Hund/meine Katze alt genug, um von jemand anderem betreut zu werden?

Beispiel: Als frischgebackener Tierbesitzer fällt die Trennung ohnehin schwer, doch tatsächlich ist dein Welpe oder pubertierendes Jungtier auch bei dir am besten aufgehoben. Möchtest du allein verreisen, verschiebe deine Reisepläne eher um einige Monate, bis dein Liebling ausgewachsen ist – das ist auch für dich entspannter.

  • Passt die Betreuungsform für die Dauer meines Urlaubs?

Beispiel: Dein bester Kumpel ist zwar ein absoluter Katzennarr, aber kaum ganztägig zuhause? Dann ist er vermutlich nicht die erste Wahl.

  • Hat mein Hund/meine Katze besondere Bedürfnisse, die nicht überall erfüllt werden können?

Beispiel: Lebt deine Schwester im dritten Stock ohne Aufzug, und dein Hund kann keine Treppen mehr steigen, wäre die Unterbringung dort nicht optimal.

  • Ist mein Tier gesellig und charakterlich geeignet, um über einen längeren Zeitraum mit anderen Tieren zusammen zu sein?

Beispiel: Deine Katze Wilma hat schon 11 Jahre auf dem Buckel und gern ihre Ruhe – hier ist jemand, der zweimal am Tag nach dem Rechten sieht, vermutlich die beste Option.

Bei Katzen solltest du bedenken, dass sie Gewohnheitstiere sind und sich zuhause am wohlsten fühlen. Daher ist eine Tierpension für viele Katzenbesitzer ohnehin oft die letzte Option der Tierbetreuung.

Unser Tipp: Bist du dir im Klaren darüber, was dein Liebling braucht, kannst du gezielt nach passenden Betreuungsmöglichkeiten suchen. Und fängst du früh genug damit an, steigen die Chancen, dass du weniger Kompromisse bei der Lösung eingehen musst – sei es, weil beim beliebtesten Tiersitter der Stadt noch genug Plätze frei sind oder sich deine Freundin ein paar Tage frei nehmen kann, um deinen Liebling zu bespaßen.

Familie und Freunde: Oft die erste Wahl

Für viele Hunde- und Katzenhalter sind Familienmitglieder, Freunde und Nachbarn die beste Option, ihre Fellnasen gut versorgt zu wissen. Der Vorteil: Dein Haustier kennt diese Personen bereits und auch sie kennen dein Tier und seine Eigenarten.

Bei vielen Freigänger-Katzen ist die Urlaubsbetreuung einfach zu regeln: Sie streunen ohnehin die meiste Zeit des Tages draußen umher. Schlafen und fressen tun sie in der Regel zuhause. Im besten Fall haben sie einen geschützten Ort, an dem sie sich flexibel aufhalten können. Wenn zur Fütterungszeit jemand da ist, füttert, das Wasser wechselt und einmal schaut, ob es dem kleinen Tiger gut geht und ihn vielleicht mit einer Streicheleinheit verwöhnt, ist das oft schon ausreichend.

Insbesondere junge Wohnungskatzen brauchen etwas mehr Auslastung: Hier ist es ratsam, dass jemand mit ausreichend Zeit die Betreuung übernimmt und deiner Samtpfote ausgelassene Spielzeit widmet.

Viele Hunde haben oft weniger Schwierigkeiten den Ort zu wechseln als Katzen. Deine Fellnase könnte daher möglicherweise auch bei Freunden oder Familie zuhause betreut werden, wenn sie Umgebung und Personen gut genug kennt. Vielleicht bietet es sich auch an, dass Freunde oder Familie bei dir “einhüten”? Die Vorteile: Die Infrastruktur bei dir zuhause ist vorhanden, es kostet nichts (der ein oder andere freut sich aber sicher über eine ortstypische Delikatesse oder ein anderes Mitbringsel aus dem Urlaub) und du kannst jederzeit sicher sein, dass es deinem Liebling gut geht.

Tierpension

Eine zweite Option sind Tierpensionen. Hier gibt es sowohl spezialisierte Katzenpensionen als auch Hundepensionen, die dein Tier während des Urlaubs aufnehmen. Was eine gute Katzen- oder Hundepension ausmacht, haben wir dir in unserem Beitrag “Hundepension: So findest du die passende” zusammengestellt.

Betreut werden deine Vierbeiner mindestens von sachkundigen Personen (die einen entsprechenden Nachweis erbringen müssen), oft handelt es sich sogar um Tierpfleger oder Tierarzthelfer, die liebevoll und engagiert alles daran setzen, dass sich dein Liebling wohl fühlt. Sie versorgen die Tiere nicht nur, sondern übernehmen auch die Fellpflege, verwöhnen sie mit Streicheleinheiten und spielen mit ihnen.

Reist du in den Ferien, ist es ratsam, sich schon frühzeitig einen Betreuungsplatz zu sichern. In der Nebensaison ist es oft etwas einfacher, auch spontan einen freien Platz zu bekommen (z. B. für einen Kurztrip ohne Hund am Wochenende).

Ab wann werden Tiere aufgenommen?

Ab wann Hund und Katze aufgenommen werden können, ist je nach Tierpension unterschiedlich: Manche Betreiber nehmen Hunde beispielsweise schon ab 3 Monaten auf. Die Eingewöhnung fällt deinem Liebling dann womöglich leichter, da die Personenbindung in diesem Alter noch nicht so stark ausgeprägt ist. Bei anderen müssen die Hunde mindestens 6 Monate alt sein. Doch da auch du dein Katzen- oder Hundebaby vermutlich schmerzlich vermissen würdest, ist die beste Option noch immer, größere Reisen zu vertagen, bis die Kleinen gut ein Jahr alt sind.

Tierpension – die Kosten

Bei den Kosten für eine Tierpension musst du für deinen Hund mit etwa 10-25 Euro am Tag rechnen, eine Katze kostet meistens weniger (7-20 Euro/Tag). Der Gesamtpreis für eine ganze Woche liegt in Summe oft etwas unter dem normalen Tagespreis.


Unser Tipp: Hast du eine Tierpension in deiner Nähe, dann vereinbare doch einfach mal einen Probetermin, schau’ dir vor Ort alles genau an und lerne die Betreuer kennen. Dann bekommst du am ehesten ein Gefühl dafür, ob eine Betreuung hier für dich in Frage kommt.

Tierheim

Einige Tierheime bieten ebenfalls Urlaubsbetreuung für Hunde und Katzen an. Bestenfalls bekommen die Tiere hier ihr eigenes kleines Reich für die Dauer des Aufenthalts zugewiesen und werden von ausgebildeten Tierpflegern umsorgt – bei einem guten Personalschlüssel sind Kuschelstunden und Toberunden inklusive. Es lohnt sich aber einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, bevor du einen Betreuungsvertrag abschließt.

Einige Tierheime bieten auch einen Betreuungsservice für zuhause an, einfach mal nachfragen! Die Kosten für die Betreuung sind ähnlich hoch wie bei einer Tierpension, ca. 10-20 Euro/Nacht.

Tierbetreuer

Eine weitere Möglichkeit stellen Tierbetreuer wie Hunde- und Katzensitter dar, die deinen Liebling anstelle von Familie oder Freunden zuhause betreuen. Liebevolle Katzenmuttis und leidenschaftliche Hundeliebhaber findest z. B. über Portale im Internet. Die meisten verfügen über jahrelange Erfahrung im Umgang mit Katzen und Hunden. Professionelle Tiersitter punkten mit einen Sachkundenachweis und dürfen im Gegensatz zu privaten Helfern für ihren Dienst auch entlohnt werden. Im Versicherungsfall bist du hier über die betriebliche Hundehaftpflicht des Hundesitters abgesichert. Sie besuchen deine Fellnase beispielsweise zweimal täglich oder sind sogar bereit, auch mal über Nacht zu bleiben. Die Kosten für einen Tierbetreuer liegen oft zwischen 10-15 Euro am Tag.

Unser Tipp: Natürlich muss die Chemie zwischen euch stimmen. Daher starte früh genug mit der Tiersitter-Suche, beschnuppert euch, testet die Betreuung einige Male und bestenfalls hast du nicht nur für den nächsten Urlaub eine verlässliche und kompetente Betreuung, sondern auch für zwischendurch einen fürsorglichen Helfer gewonnen.

Urlaub ohne Hund und Katze – ohne schlechtes Gewissen

Den wenigsten Hundebesitzern fällt es leicht, ihren Liebling zurückzulassen und entspannt in den Urlaub zu fahren. Oft reist das schlechte Gewissen mit: “Geht’s meinem Liebling wirklich gerade gut? Ich kenne ihn doch am besten …” Doch wer eine gute Lösung gefunden hat, der muss sich keine Sorgen machen. Denn Urlaub ohne Hund bietet für beide Seiten Vorteile:

  • Toben mit Artgenossen: Viele Hunde genießen es, wenn sie Gelegenheit haben, mit ihren Artgenossen herumzutollen.
  • Unnötige Strapazen ersparen: Gerade das Reisen mit Hund kann durchaus anspruchsvoll sein. Vor allem bei einer Flug- oder Schiffsreise sind die Strapazen für Vierbeiner nicht zu unterschätzen. Ein Flug im Frachtraum ist sicherlich nicht für jeden Hund problemlos und eine Fährüberfahrt mit Seekrankheit auch kein Vergnügen für deinen Liebling.

Urlaub mit Erholungswert: Du hast einen Senior zuhause und würdest gerne Aktivurlaub in den Alpen machen? Oder du planst einen entspannten Poolurlaub, aber dein Wunsch-Hotel ist weder besonders hundefreundlich, noch gibt es einen Hundestrand? Auch dann ist getrennter Urlaub durchaus empfehlenswert – schließlich müssen auch Frauchen und Herrchen mal ausspannen und Kraft tanken. Dann ist der gemeinsame Alltag zuhause hinterher wieder umso schöner

Fazit: Die schönste Zeit des Jahres darf auch mal ohne deinen Liebling stattfinden. Entgegen der weitläufigen Meinung vieler Menschen ohne Haustiere muss niemand auf seinen Urlaub verzichten, nur weil er liebenswerten Fellnasen ein Zuhause schenkt. In der Regel lässt sich eine gute Lösung für deinen Vierbeiner finden. Erzähl’ uns von deiner ganz persönlichen Lösung für die Urlaubszeit: Wo verbringt dein Liebling seinen Urlaub, während du mal ohne ihn die Welt erkundest?

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