Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris) gehört zu den ältesten heimischen Wildtierarten. Sie kann als Waldkatze bezeichnet werden, da sie in Wäldern lebt, dennoch ist dieser Begriff nicht ihr offizieller Name. Ihre Vorfahren lebten bereits vor Tausenden von Jahren in den dichten Wäldern Mitteleuropas.
Anders als Hauskatzen ist sie keine gezähmte Variante, sondern eine eigenständige Unterart der Wildkatze. Ihre nächste Verwandte ist die Falbkatze, die in Afrika und Asien vorkommt.
Ihre Verbreitung erstreckt sich heute über große Teile Europas, wobei sie vor allem in strukturreichen Misch- und Laubwäldern vorkommt. Besonders in Deutschland, Frankreich und Teilen Osteuropas gibt es größere Populationen. In einigen Regionen, wie Großbritannien, ist sie hingegen bereits ausgestorben oder stark bedroht.
Aufgrund der fortschreitenden Zerstörung ihres Lebensraums und der Vermischung mit verwilderten Hauskatzen nahm ihre Population in vielen Gebieten stark ab. Besonders in Deutschland, Schottland und anderen Teilen Europas setzt sich der Naturschutzbund aktiv für den Erhalt dieser seltenen Tierart ein.
Wie viele Wildkatzen gibt es in Deutschland?
In Deutschland wird die Zahl der Europäischen Wildkatzen derzeit auf etwa 7.000 bis 8.000 Tiere geschätzt. Die größten Vorkommen finden sich in den waldreichen Mittelgebirgsregionen wie dem Hunsrück, dem Westerwald, dem Thüringer Wald, dem Pfälzerwald und dem Harz. Auch in Teilen von Hessen, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und zunehmend in Bayern werden immer häufiger Wildkatzen nachgewiesen.